Seminar „Vergessen wäre ein neues Verbrechen“

vom 10. bis 15. April in Kragujevac/Belgrad

In Deutschland hat man wenig Gelegenheit, sich mit den Verbrechen der Wehrmacht während des Zweiten Weltkriegs auf dem Territorium des heutigen Serbiens vertraut zu machen. Es gab zwar eine kontroverse Ausstellung zu den Verbrechen der Wehrmacht, die sich unter anderem auch mit den Geschehnissen während des 2. Weltkriegs in Serbien auseinandergesetzt haben – es gibt demnach eine Diskussion über die Verbrechen der Wehrmacht in Deutschland -, trotzdem sind sie nur ansatzweise im kollektiven Gedächtnis der Deutschen verhaftet. In Deutschland ist beispielsweise das Ereignis am 21. Oktober 1941 in Kragujevac, als ca. 2800 Menschen aufgrund eines Angriffs auf deutsche Soldaten erschossen wurden, nicht bekannt.

Zurückzuführen ist diese Erschießung auf eine gemeinsame Aktion von  Partisanen und Tschetniks während des 2. Weltkriegs, die in der Nähe von Kragujevac 10 deutsche Soldaten töteten und 26 Soldaten verletzten. Damals galt unter der deutschen Okkupation der Befehl: Für einen getöteten Deutschen müssen 100 Serben, für einen verletzten deutschen Soldaten 50 Serben getötet werden.

Das Projekt „Vergessen wäre ein neues Verbrechen“ greift diese Thematik auf. Studierenden aus Deutschland treffen in Kragujevac mit serbischen Studierenden zusammen und machen sich mit den Geschehnissen in Kragujevac am 21. Oktober 1941 vertraut. Das Projekt enthält verschiedene Aktivitäten, die als Ziel den Kultur- und Meinungsaustausch zwischen Studierenden aus Serbien und Deutschland hat und sich konkret mit der Erinnerung an das Ereignis in Deutschland und Serbien befasst. Mit einer Kombination aus Vorträgen, Workshops, Diskussionen, aber auch der Besichtigung historisch wichtiger Plätze sowie des Museums, wird den TeilnehmerInnen ein abwechslungsreiches Programm geboten. Wir wollen den ausländischen und serbischen Studierenden eine Grundlage geben, ihnen die Problematik der Erinnerungskultur bewusst zu machen, sodass sie an Diskussionen über die Thematik aktiv teilnehmen können und imstande sind, einen Vergleich zwischen der serbischen Erinnerungskultur und der in Deutschland zu machen.

Das Projekt wird unterstützt von der Fakultät für Philologie und Künste (FILUM), Kragujevac, der Stadt Kragujevac, dem Lektorenprogramm der Robert Bosch Stiftung, der Universität Kragujevac, der Deutschen Botschaft in Serbien und dem Unternehmen Transnafta.

 

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